So hatte ich das Vergnügen mit knapp 8 motivierten Lehrlingen den Morgen zu verbringen und sie in der Kunst des Buchbindens zu unterweisen. Andere Kinder lehrten wie man Brot auf dem Feuer backt oder ein Schwert herstellt. Anschliessend wurden wir mit einem super Mittagessen verköstigt und die Kinder konnten sich in die Siesta begeben.
Heute ging die Siesta in die Freizeit über, was sich bei den hohen Temperaturen sehr gut traf.
Als wir dann wieder zusammenkamen, schwang der König eine seiner ersten grossen Reden, wie sehr sein Königreich durch die verschiedenen Bauten ausgezeichnet wurde. Doch König Sigmund denkt auch an die Zukunft und hat eine dreiseitige Liste (vorne und hinten), mit neuen Projekten, welche er nun mit unserer Hilfe umsetzen will. Als allererstes sollen wir uns mit dem Turm befassen (der ja der Grösste in der Schweiz sein sollte). Über die nächsten zwei Stunden arbeiteten die Kinder unermüdlich daran, Wände für den Turm herzustellen und sogar zu verschönern. Leider schaffen wir es nicht vor dem Abendessen mit allem fertig zu sein, dürfen jedoch eine Pause machen mit der Androhung, dass heute aber alles noch erledigt werden müsse. Dies passt uns und auch den übrigen Bewohnern des besten und grossen Königreiches nicht, was lautstark diskutiert wurde. Wer gut aufgepasst hat, konnte die Prinzessin in ziviler Kleidung unter den Versammelten entdecken. Trotz der Androhung des Königs bekamen wir noch das Abendessen. Dies kann nur an den Einwänden der Prinzessin liegen, welche sich stark für unsere Rechte als Leibeigene des Königs einsetzt.
Enttäuscht ist kaum das richtige Wort um den Gemütszustand des Königs zu beschreiben, als er erfährt, dass wir den Turm noch nicht fertig gebaut haben. Der Prinz schlägt vor, dass wir einfach noch weiter arbeiten sollen und erst nach der Fertigstellung des Turmes ins Bett dürfen sollen. Orchidimodomus stimmt dem begeistert bei, bemerkt jedoch schnell, dass dies das Gesetz nicht erlaubt. Auf die Bitte des Königs hin findet er jedoch ein kleines Schlupfloch: Wer nach 18.00 Uhr arbeitet, muss dem König einfach Steuern zahlen und einen Vertrag unterschreiben. Orchidimodomus (welcher als Wappen eine Orchidee hat), bietet sich an das Ganze zu organisieren und so bauen die Kinder in einem intensiven Geländegame mit vollem Einsatz bis knapp 21.00 Uhr am Turm, sodass dieser tatsächlich fertig gestellt werden kann.
Müde und erschöpft fallen alle Kinder in ihre Betten und auch für die royale Familie wird es langsam Zeit sich in ihre Gemächer zu begeben. Nach und nach leert sich auch das Leiterzelt (oder eher Schuppen). Nur eine kleine Gruppe trotzt der Müdigkeit und macht eine kleine Exedition in den Wald um ein komisches Ereignis zu betrachten und zu untersuchen. Was das sein könnte? Da muss ich euch leider auf morgen vertrösten. Ich habe soeben bemerkt, dass meine Tinte bald leer ist und ich erst neue kaufen muss.
Deshalb bis morgen, ihr hochgeehrten und interessierten Leser und Leserinnen!
Mathilda, Buchbinderin mit Leib und Seele
Für die Kinder wird der morgige Tag mehr oder weniger normal verlaufen.
Das Lagerteam