SOLA22

Sherlock Holmes

Ankunft in London

Sonntag 10. Juli

Liebe Leser

In den folgenden Tagen werde ich euch von den Abenteuern einer Gruppe herangehender Detektive berichten. Niemand minderes als Sherlock Holmes dient als ihr Mentor. Sie wurden von ihm eingeladen, ihm und seiner treuen rechten Hand Dr. Watson bei der Suche und der Ergreifung eines noch unbekannten, grossen Verbrechers zu helfen.
So trafen wir uns heute am Bahnhof in St. Finden mit Sherlock und machten uns nach dem Abtransport unserer grossen persönlichen Dinge in einer Eisenbahn auf den Weg. Sie war seltsam modern und funktionierte wundersamerweise gar ohne Dampf. Auf einer etwas längeren Reise, welche zu Fuss und in kleineren Gruppen bewältigt wurde, lernten wir Unterschriften zu fälschen, Telefonmasten zu fällen und sich in 15 Sekunden zu tarnen, halt alles was ein kleiner Detektiv so braucht.

Der Mittagsrast konnte gar nicht genügend schnell kommen, denn der Weg war weit und das Wetter heiss. Nachdem alle Gruppen wieder beisammen waren und der gepackte Lunch verspeist wurde, fielen uns einige Ungereimtheiten unseres Sherlocks auf: beispielsweise nannte er uns eine Pfadi und auch Doctor Watson fehlte, genauso wie eine Lupe und die weltberühmte Pfeife. Unsere Privatdetektive Freddie und Jack fiel ausserdem auf, dass wir Fähigkeiten erlernten, welche eher in einer kriminellen Laufbahn gebraucht werden würden. 
Zu unserem Erstaunen war Sherlock nicht mehr aufzufinden. Noch während wir nach ihm suchten, erblickten aufmerksame angehende Detektive Gestalten am Horizont. In einem epische Marsch, bei dem nur noch die epische Musik (man denke an Star Wars, die Titelmusik) fehlte. Uns näherte sich der wahre Sherlock Holmes begleitet von seinen treuen Begleitern Miss Hudson, Lestrade, Mycroft und Doctor Josephine Watson. Er drängte uns zur Eile, denn etwas schlimmes braut sich in London zusammen. Und so brachen wir auf, London entgegen, voller Vorfreude auf das kommende Abenteuer.

Bei der Ankunft in London bezogen alle ihre Quartiere und erkundeten schnell die Umgebung des grossen Turmes, welcher der Mittelpunkt der kommende Tage sein wird. Sogar für einen Notausgang von der Aussichtsplattform wurde in Form einer Seilbahn gesorgt.
Nach einer Stärkung, welche aus einer mit zwei Michelin-Sternen gekrönte Küche kam, folgte noch eine Versammlung und schon bald senkte sich Stille über die Zelte.

Ich freue mich auf die kommenden spannenden Abenteuern, welche ich mit dieser bunt gemischten Truppe noch erleben werde.

Euer Arthur Doyle

Angehende Detektive

Montag 11. Juli

Liebe Leser
Als nach einer etwas kühleren Nacht die angehenden Detektive aus ihren Zelten krochen, sah man das eine oder anderen noch müde Gähnen, jedoch war der Moral und die Vorfreude auf das was der Tag noch bereithält spürbar.
Beim stärkenden Zmorgenbuffet, vorbereitet von den Leitern und der Küche, wurde die wärmenden Morgensonnenstrahlen sehr genossen. Nach der Kleingruppe wurden wir im Zelt unter dem grossen Turm zusammengerufen. Ich konnte mittlerweile in Erfahrung bringen, dass ein solcher Bau Sarasani genannt wird. Doch nun weiter zu den Geschehenissen des heutigen Tages: Holmes und Watson sassen zusammen im Wohnzimmer der Baker Street 221b. Holmes beschwerte sich über die Unordnung, welche Miss Hudson auf seinem Tisch hinterlassen hat. Ebendiese Miss Hudson kommt herein und freut sich darüber, dass Sherlock wieder da ist. Sie hat in der Abwesenheit von Sherlock Ordnung gemacht und seine Sachen nach Farbe geordnet, Sherlocks Meinung dazu: «äh Katastrophe». Als es kurz darauf an der Tür klopfte und das Doppelpack Jack und Freddie hereinplatzte, um Sherlock zu helfen, platzte ihm endgültig den Kragen. Ihr Angebot, ihm bei seiner Arbeit zu helfen, lehnte er unwirsch ab und wetterte darüber, dass er sie gar nicht gebrauchen kann. Lieber bildet er die angehenden Detektive aus.
Anm. der Red.: Wenn man sich den Kommentar erlauben darf, so benimmt sich Sherlock gegenüber den beiden ziemlich unwirsch und von oben herab.
Und so kam es, dass die Kinder in den nächsten zwei Stunden erlernten, wie man eine Geheimbotschaft richtig in einem Brief versteckt, wie man sich abseilt und wie man Kohlepulver herstellt, um dann verbrecherische Fingerabdrücke zu sichern.
Kurz vor dem Mittag, nachdem alle ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hatten, traf das Duo Privatdetektive wieder auf die Kinder. Sie staunten und wurden fast etwas eifersüchtig als sie hörten, welche hochqualitative Ausbildung die Kinder bekommen haben. Nach einem lauten Knall stürmte Alfred, der Erfinder, hustend in das Wohnzimmer hinein. Sein Gesicht ist voller Russ und nach dem, was ich mitbekommen habe, versuchte er einen Apparat zu finden, welche Fingerabdrücke viel schneller abnehmen kann, als dass es ein Mensch es kann. Dabei muss wohl irgendetwas schiefgelaufen sein und das Ganze endete in einer Explosion. Watson beruhigte den sichtlich aufgewühlten Alfred und man beschloss, dass nach dem Mittagessen die Welt wieder ganz anders aussehen wird.


Tatsächlich sieht die Welt nach dem Mittagessen wieder ganz anders aus. Das am Morgen noch aufgeräumte Wohnzimmer der Baker Street 221b sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Inmitten des Chaos sassen Sherlock und Watson und genossen den Nachmittagstee, welche Miss Hudson ihnen servierte. Nachdem sie fast über eine Jacke gestolpert war, und diese zurück in die Fundgrube schmiss, beschwerte sie sich über die Unordnung. Grummelnd und sich in den nicht-vorhandenen-Bart murmelnd verschwand sie wieder. Holmes und Watson versanken in eine angeregte Diskussion über die Unterschiede zwischen Menschen (Namentlich ihrem Bedürfnis in Ordnung/Unordnung) und Watson gab ihr psychoanalytisches Wissen zum besten.
Inmitten der Diskussion begrüsst Sherlock den verdatterten Lestrade, welcher gerade das Treppenhaus hinaufkommt. So leise Lestrade auch schleicht, Sherlock hörte ihn schon von weiten kommen mit seinem Polizeiwanderschuhen.
Eigentlich will Lestrade die beiden nicht stören, aber er benötigt die Hilfe von Sherlock. Ein Mann verschwand, und trotz einem Abschiedsbrief glaubt seine Frau nicht, dass er sich mit einer Geliebten aus dem Staub gemacht hat. So ging sie zur Polizei und erhoffte sich dort Hilfe. Zum grossen Entsetzen aller hat die Polizei jedoch den Brief in ihren Aktenbergen verloren.
Anm. der Red.: Vielleicht sollte man Miss Hudson mit ihrer Ordnungsliebheit mal in das Archiv der Polizei lassen. Sie würde sicherlich in Null-Komma-Nichts wieder Ordnung schaffen.
Zur Freude von Lestrade erklärt sich jedoch der Journalist, welcher Erfahrung mit dem Sortieren von Informationen hat, dazu bereit, die Aufgabe zu übernehmen, den Brief aufzuspüren. Und schon machten er und die nun nicht-mehr-ganz-so-angehenden Detektive daran, die Aufgabe zu erfüllen.
Als endlich alle Briefe sortiert waren, weckte der Journalist Lestrade, welcher friedlich im Sessel von Sherlock schlief. Lestrade fragt nach seinem Hilfspolizisten Anderson, welcher aber irgendwo auf dem Lagerplatz schläft. Nach einer kurzen Beschwerde über sein faules Personal unterstützt er den Journalisten bei der Suche nach dem wichtigen Brief. Als sie ihn gefunden haben, beschliessen sie ihn gleich morgen Sherlock vorzulegen, aber nun ist erst mal Schluss denn es ist ja schon viertel vor Vier, Zeit für Feierabend!
Ich erwarte ganz gespannt auf Morgen, um endlich zu erfahren, was denn nun in dem Brief genau steht.
Wie immer halte ich euch natürlich auf dem Laufenden.

Euer Arthur Doyle

Von Wanderungen und Postkutschen

Dienstag 12. Juli

Liebe Leser
Der heutige Tag begann nicht wie erwartet mit der heissersehnten Präsentation des gestern gefundenen Briefes, sondern mit einer Diskussion zwischen Alfred und Sherlock. Alfred hatte diverse Pläne bei sich, mit Erfindungen die Sherlocks Leben erleichtern sollten (beispielsweise ein Tisch mit Pedalen, welcher mit der Tretbewegung die Zeitung so verschiebt, sodass der Leser seine Augen nicht bewegen muss). Aus irgendeinem Grund hatte Sherlock nicht so viel dafür übrig.

Anm. der Red.: Ich würde Alfred dringend dazu anraten, einige seiner Erfindungen patentieren zu lassen. Sie sind zwar verrückt aber auch genial.

Lestrade platzt mit dem Brief herein und präsentiert ihn vor Sherlock und seiner treuen Begleiterin Watson. Endlich werden wir erfahren, was genau der Inhalt ist. Sherlock las den Brief und unbegreiflicherweise war ihm sofort klar, dass der Vermisste wirklich entführt worden war. Etwas ungeduldig erklärte er uns noch unerfahrenen Detektive die Anzeichen: beispielsweise war die Formulierung knapp und kurz, ein Verliebter hätte sich mehr Zeit genommen und einen literarisch hochstehenderen Brief geschrieben.
Watson stimmte ihm nach einer kurzen psychoanalytischen Analyse des Briefes zu. Holmes findet, dass in solchen Entführungsfällen die Polizei und der Geheimdienst die besten Chancen hat, den Vermissten wiederzufinden, und so übernahmen Mycroft und der Polizist Gepard den Fall. Nachdem die Detektive (also die Kinder) in ganz London herumgelaufen waren und die verschiedenen Hinweise zum Verschwinden des Verschwundenen zusammen getragen hatte, war es klar: der Verschwundene war wirklich entführt worden.

Jack und Freddie stellten derweilen noch ganz wilde Theorien auf, weshalb der Verschwundene verschwunden ist, von Schmuggel bis zur Ausreise nach Australien war alles dabei. Sherlock kam hinzu und machte sich über ihre Uninformiertheit lustig. Watson beschwichtigt ihn wie so oft und in der Zwischenzeit erscheint auch Lestrade auf der Bühne. Ihm war kaum aus seiner Niedergeschlagenheit zu helfen und er fragte nach ob denn jemand einen Plan hat. Doch wie es der Anschein macht, sind alle, selbst Sherlock momentan etwas überfragt, denn Miss Hudsons Vorschlag, zuerst Mittag zu essen, wird einstimmig angenommen.

Anm. der Red.: ich behalte mir an dieser Stelle das Recht auf Fehler vor, denn so wie ich Sherlock in den letzten Tagen kennengelernt habe, nahm in seinem Kopf schon ein Plan feste Gestalt an. Ich mag also mit meiner Annahme, dass niemand eine Idee hat, sehr falsch liegen.

Nach dem Mittagessen wird schon bald der Nachmittagstee in Wohnzimmer an der Baker Street 221b genossen. Von moriaty erfahren wir, dass der Geheimdienst den Tipp bekommen hat, dass noch heute Nacht Druckplatten ab einer Postkutsche gestohlen werden sollten. Da es ihm aber im Terminkalender etwas eng ist, bittet er die Neudetektive sich darum zu kümmern bzw. er bittet uns darum die Druckerplatten doch noch vor den geplanten Diebstahl zu entfernen. Holmes ist sofort Feuer und Flamme, er freut sich auf diese Nacht und Nebelaktion. Watson findet, dass dies eine tolle Übung für die neuen Detektive sei und anscheinend verstand dies Freddie etwas falsch, denn er meldete sich voller Elan und versprach, sich um die Sache zu kümmern.

So machten wir uns nach kurzer Zeit auf eine Wanderung auf, welche uns zu einem schönen Plätzchen nahe der Postkutschenstrecke führte. Dort angekommen wurde zuerst das Nachtlager eingerichtet und dann wurden wir wieder herrlich verköstigt. Plötzlich stürzte der Postbote herbei, mit der Nachricht, dass die Postkutsche nicht wie geplant erst um 12.00 Uhr vorbeikommt, sondern schon sehr bald. Also legten sich alle auf die Lauer und in einer knappen halben Stunde mit vollem Einsatz der Kinder war der Auftrag von Mycroft erfüllt. Nun geniessen alle die Nacht unter dem freien Himmel.
Was morgen noch so passiert, werdet ihr selbstverständlich auch wieder erfahren.

Euer Arthur Conan Doyle

Brennende Postkutsche

Mittwoch, 13. Juli

Liebe Leser

Nach einer erholsamen Nacht voller Schlaf und dem Zmorgen, machte sich die ganze Gruppe wieder auf den Rückweg. Runter die Hügel, die wir tags zuvor mühsam erklommen hatten und vorbei an allen Bauernhöfen, bei welchen gestern alle Tiere reichlich Streicheleinheiten erhielten. Auf dem Lagerplatz angekommen, richteten sich alle wieder ein und die Mätteli und Schlafsäcke, welche durch den Tau in der Nacht feucht geworden waren, wurden zum trocknen ausgelegt. Der Postbote kam mit den Briefen und diversen Paketen vorbei. Eine entspannte idyllische Ruhe, wie es im Buche steht.

Doch diese Ruhe währte nicht lange. Der Postbote war nur kurz auf dem Platz, als Sherlock herbeistürmte, und alle von der Postkutsche wegscheuchte. Laut ihm versteckt sich zwischen den Paketen eine Bombe, welches natürlich eindeutig an den leichten Spuren von Schwarzpulver erkennbar ist. Lestrade, der Chefpolizist, reagierte schnell und sehr gefasst und liess sofort das gesamte Areal absperren. Glücklicherweise noch rechtzeitig, da - als alle im sicheren Abstand zur Postkutsche waren – mit einem lauten Kawumm die Ladung explodierte. Holmes Spürnase ist einfach unübertrefflich!

In der gleichen Zeit wie die Explosion:
- verlor der Postbote die Nerven, da nun ja alle Briefe und Pakete zerstört werden
- Doctor Watson trauerte um ihre Bücher
- Der Journalist sah nur noch die brennenden Zeitungen und das Ende des Journalismus, da nun ja alle auf das Radio umsteigen werden. Ebenfalls sah er eine Gefahr der Pressefreiheit, aufgrund des Mangels an Druckerpapier
- Texas Texas, unsere Reporterin, interviewte alle zu den Ereignissen
Nachdem die rauchenden Reste des Wagens durch unsere freiwillige Feuerwehr gelöscht wurde, wurde Mycroft mit der Sicherung und der Analyse des Tatorts betraut. Jedoch war auch dieses Mal sein Terminkalender etwas voll, und so kam es, dass Texas Texas die Aufgabe übernahm.

Anm. der Red:. Man munkelt auf dem Lagerplatz, dass der Terminkalender von Mycroft gar nicht so voll ist, wie er behauptet. Es könnte sein, dass er unter Fauleritis leidet. Dies jedoch alles ohne Diagnose eines Arztes.


Unter Anleitung von Texas Texas sicherten unsere fast-schon-vollständig-ausgebildeten-Detektive den Tatort und nahmen alles genau unter die Lupe. Alle Hinweise lieferten sie an Sherlock ab, welcher alles zusammensetzte. Währenddessen schob der Journalist immer noch Panik, da ja nun kein Papier mehr vorhanden ist, um Zeitung zu drucken. Dieses Problem wurde jedoch nach dem Mittagessen verschoben.

Nach einem feinen Mittagessen war ein Interview zwischen Texas Texas und dem Journalisten zu beobachten. Der Journalist jedoch war gar nicht in der Stimmung, ihr irgendwelche Antworten zu geben und gab lieber bei Lestrade eine Anzeige gegen Unbekannt auf. Unterdessen betritt Sherlock das Spektakel und fängt an nach Lösungen zu suchen, wie wir dem Materialmangel entgegenwirken können. Der Erfinder Alfred hätte eine Lösung, bei welcher Steine durch Wasser immer dünner geschliffen wird und dann schlussendlich in eine rechteckige Form gestanzt werden. All dies ist nachvollziehbar durch Beobachtungen des natürlichen Verhaltens der Steine in der Themse neben unserem Lagerplatz. Jedoch stösst auch dieses Mal seine Idee auf taube Ohren, da seine Lösung viel Zeit benötigt (mit einigen Jahren muss gerechnet werden) und eher kompliziert ist.

Mit der Künstlerin Frida, welche in ihrer Freizeit auch öfters mal Papier schöpft, haben wir jedoch die optimale Fachperson gefunden, um uns beizubringen, wie wir dem Papierengpass entgegenwirken. Und so verbrachten wir den Rest des Nachmittags mit Baden im Fluss, Seilbähnlen ab dem Sarasani und Papierschöpfen.

Die letzten zwei Tage werden noch voller Programm sein, von welchem ich natürlich wie immer berichten werde.


Euer Arthur Conan Doyle

Die Lauterbachfälle

Donnerstag, 14. Juli

Liebe Leser
Bald schon nähert sich das Ende unserer gemeinsamen Zeit hier auf dem Lagerplatz neben der Themse. Dennoch möchte ich hier keine voreilige Wehmut schüren, sondern gerne von den heutigen Ereignissen schreiben.

Als sich heute Morgen nach dem Zmorgen alle unter dem Sarasani zusammenfanden, hatte sich im Wohnzimmer der Baker Street 221b etwas verändert: die Wand war nun geschmückt mit diversen Fotos, Zetteln und einem roten Faden, welcher die Bilder miteinander verbindet, und beim Bild des falschen Sherlocks zusammenlief. Sherlock tauchte auf und brachte zu unserer Aufmerksamkeit, dass es Zusammenhänge zwischen den einzelnen Fällen und dem, was wir am Sonntag der Anleitung des falschen Sherlocks gelernt haben. Und der falsche Sherlock heisst logischerweise nicht Sherlock, sondern es ist Moriaty, Holmes Erzfeind. Moriaty ist nicht alleine, sondern sammelt eine riesige Bande an gerissenen Verbrechern um sich. Lestrade hat mit dieser Eröffnung gar nicht gerechnet und plant sofort, Polizisten loszuschicken um Moriaty festzunehmen. Holmes jedoch stoppt ihn in seiner Planung, da dies ein Fall ist, der unverzüglich angegangen werden muss. Da er jedoch gelernt hat, die Schon-bald-profi-Detektive nicht mehr aus seinen Ermittlungen und Gedankengängen auszuschliessen gab er uns die Chance aus den vielen Hinweisen, welchen auf dem ganzen Lagerplatz versteckt waren, die Lösung herauszufinden. Falls dies uns gelingt, so dürfen wir zu der Expedition mitkommen.

Anm. der Red.: Nicht nur wir konnten von Sherlock lernen, sondern Sherlock lernte auch etwas von uns. Nämlich dass man nicht zu stolz und hochnäsig sein sollte. Und dies wendete er auch sofort und unverzüglich an.

Sherlock machte sich schon auf den Weg, an den Treffpunkt, dessen Koordinaten wir herausfinden sollten. Die Schon-bald-profi-Detektive legten sich ins Zeug und hängten beispielsweise in Rekordzeit Wäsche auf und wieder ab oder absolvierten den Polizeiparcours. Und sie schafften es auch ohne Probleme alle Hinweise zu sammeln und zu entziffern. Lestrade nahm anstelle von Sherlock unsere Lösung entgegen und zusammen fanden wir heraus, wer vom Tode bedroht ist, wo Sherlock und Moriaty aufeinandertreffen und zu welcher Zeit dies passieren wird.

Nach dem Mittagessen zogen wir los, die Schon-bald-Profi-Detektive liefen trotz der Hitze noch einmal tapfer mit. Vielleicht lag dies auch daran, dass die Zeltleiter ihre Wasserflaschen trugen und sie so gepäcklos waren. Unterwegs zählten wir noch die Fusspuren von Sherlock und kamen bald an dem vereinbarten Treffpunkt ein. Watson lief los, um nach Sherlock zu sehen.

Doch sie kam mit keinen guten Nachrichten zurück: Als sie hastig herbeistürzte, hielt sie in der Hand Sherlocks Mütze, seine Pfeife und einen roten Briefumschlag. Da sie durch den plötzlichen Tod ihres langjährigen Zeitgenossen, Freundes und Arbeitskollegen zu aufgewühlt war, wurde der Inhalt des Briefes durch einen der Privatdetektive vorgelesen. Um es kurz zu halten: Da er uns nicht in Lebensgefahr bringen wollte, gab er uns die falsche Uhrzeit an. Er zog alleine los und wenn wir diesen Brief finden, so wird er wahrscheinlich nicht mehr zu den Lebenden zurückkehren.

Traurig zogen wir von dannen und zurück auf den Lagerplatz. Dort lenkten wir uns ab mit Baden und Seilbähnlen, Tschutten und Volleyballspielen. Doch dann beim Znachtessen kam die grosse Überraschung: Plötzlich lief der sichtlich gebeutelte Sherlock in den Sarasani. An seinem zerrissenen Hemd, den Blutspuren und seinem geschwollenen Auge konnte man deutlich die Spuren eines Kampfes sehen. Bei einem Teller Nudeln erzählte er uns, dass er und Moriaty bei einem Kampf über die Klippen gestürzt sind und er sich nur noch knapp an einem Felsvorsprung mitten in der Wand halten konnte. So überlebte er und legte den langen Weg zu unserem Lagerplatz zurück.

Überglücklich, dass Sherlock wieder da ist, ging der heutige Tag zu Ende. Morgen Abend kommt der letzte von den Blogeinträgen online, deshalb möchte ich mich schon heute bei meiner treuen Leserschaft bedanken.

Euer Arthur Conan Doyle

Das Ende für Moriatys Bande

Freitag, 15. Juli

Liebe Leser
Der letzte volle Tag der Nun-Wirklich-Profi-Detektive in London brach an. Texas Texas berichtete uns, dass sich die Bande um Moriaty neu organisieren wird und der Kopf der Bande neu Morton heisst. Die Privatdetektive Freddie und Jack melden sofort, dass sie dies schon lange gewusst oder zumindest vermutet haben. Ebenfalls wollen sie wissen, wo sich die Bande neu zusammenschliesst, aber auf genaue Nachfrage kam dann ans Licht, dass sie den Weg trotzdem nicht kennen. Glücklicherweise findet sich der Journalist John bestens in London zurecht und weiss genau, wer wir beschatten müssen, um an den Kopf der Bande und an den Ort des Treffpunktes zu kommen.
So machten sich die Nun-Wirklich-Profi-Detektive auf den Weg und ausgestattet mit Verkleidungsutensilien und falschen Bärten und Augenbrauen wurden verschiedene Verdächtige beschattet. So spielte der Sportler mit einem Wikinger und einem Goldwäscher Basketball und die Fischerin wurde von einer übergrossen Ameise und einem Piraten befragt.

Nachdem die Beschattung erfolgreich abgeschlossen wurde, trafen sich alle und trugen im Plenum die Ergebnisse zusammen. Jeder Anwesende hatte wilde Theorien, was diese bedeuten könnten. Von gespaltenen Persönlichkeiten über eine kryptische Quantenverschlüsselung zu einer Adresse, um ein verpacktes Snowboard abzuliefern, war alles dabei. Schlussendlich waren sich jedoch alle einer Meinung: alle Theorien, welche abgegeben wurden, waren der pure Schwachsinn.
Sherlock und Watson zogen sich zur Beratung zurück und die Nun-Wirklich-Profi-Detektive nahmen ein gemeinsames Mittagessen ein: eine wohlverdiente Pause, die die einen ruhend im Schatten und die anderen aktiv in der Sonne verbrachten. Alle Ergebnisse wurden im Plenum zusammengetragen


Dann brachen wir auf um der Verbrecherbande den endgültigen Todesstoss zu versetzten. Sherlock und Watson führten uns den Hügel hinunter über ein schmales Pfädchen einem Bach entlang und auf einmal erspähten wir hinter einigen Büschen, den Kopf der Bande, Morton. Obwohl den Kindern eingeschärft wurde, Morton nicht in Mittleidenschaft zu ziehen, waren wundersamerweise plötzlich alle Kinder auf oder rund um den Verbrecher, wobei sie an ihm zogen und zerrten und sehr gut darauf achteten, dass er sich nicht davonschleichen konnte. Sherlock rief die Polizei an, welche dann knappe 10 Minuten später an der Tower Bridge erschien und Morton für die endgültige Fahrt in das Gefängnis einlud. Zufrieden kehrten die Nun-Wirklich-Profi-Detektive in ihr Quartier in London zurück und genossen den letzten gemeinsamen Stunden zusammen.

Morgen werden die Zeltleiter der Jetzt-Profi-Detektive und deren detektivisches Gespür auf die Probe gestellt, wenn es darum geht, wem welche Unterhose gehört und welche Socken mit welchem Nun-Wirklich-Profi-Detektiv matcht. Dies wird wohl so einige auf Trab halten.

Nun verabschiede ich mich. Es hat mich sehr gefreut so treue Leser zu haben und ich werde Sie alle schmerzlichst vermissen.

Anm. der Red.: Falls Ihnen die Berichterstattungen gefallen haben, so wird es Sie freuen, von meinen Zukunftsplänen zu erfahren: Aufgrund meiner Erfahrungen der letzten Tage habe ich beschlossen Schriftsteller*in zu werden, und die Geschichten von Sherlock Holmes und Doctor Watson niederschreibe und veröffentliche.


Euer Arthur Conan Doyle

Sommerlager des Vereins SoLa-AR-SG