SOLA21 

Goldrausch am Klondike

Ankunft am Klondike

Erster Report  - Sonntag 11. Juli

Nach einem längeren Irrweg durch den mittleren Westen sind wir endlich am Klondike angekommen.
Eigentlich wollten alle gleich mit dem Schürfen beginnen, doch da lauerte die erste Hürde. Anscheinend braucht es ein Schürf und ein Siedlungsrecht. Viele gingen davon aus, dass es keine Regeln im Wilden Westen gibt. Und auch Gold und Nugget haben sich bisher nicht so ganz an die Richtlinien gehalten.

Der Sheriff, als verlängerter Arm des Gesetzes bestand aber darauf, dass wir ein ordentliches Bau- und Schürfrecht bei den Behörden einreichen.
Die Neuankömmlinge mussten dafür aber erst ihr Wissen beweisen, was sie mit Bravour meisterten. Da die Anträge kompliziert sind und die Anträge lange dauern, beschloss man, dass die Ameisli mit Nugget die Städtebaurechte erarbeiten und die Jungschärler mit Gold die Schürf-rechte. 

Wie ich in Erfahrung bringen konnte, haben jedoch Gold wie auch Nugget Fälschungen für die anderen Gruppe eingereicht. Beide Gruppen scheinen sich dadurch einen Vorteil zu versprechen, da nur sie dann Gold schürfen könnten. Ich bin sicher, das ganze fliegt auf und wird noch für Wirbel sorgen.

Am Abend wurde noch unter unserem Versicherungsobjekt gesungen und etwas von Gott erzählt.

Der Sarasani steht noch und wird sehr sorgsam behandelt. Ich sehe aktuell keine Gefahr, dass wir eine Versicherungsprämie auszahlen müssen.

Gerade wegen dem oben genannten Konflikt und den eher wild anmutenden Neuankömmlingen erachte ich es jedoch für notwendig, dass ich die Situation weiter beobachte.

Cooper- Pinkerton Versicherungen

Erste Goldfunde!

Zweiter Report  - Montag 12. Juli

Wie ich vermutete, flog der Betrug von Gold und Nugget auf. Da sie sich gegenseitig Fälschungen zuspielten, konnte keine der Gruppen Gold schürfen. Damit sie endlich mit schürfen beginnen konnten, mussten sie in einem Geländespiel die Claim-Schürfrechte erspielen.

Gegen Mittag hatten dann alle ein Schürfrecht. Bevor sie sich auf den Weg zum Fluss aufmachten, stärkte man sich nochmals mit feinem Essen aus der Lagerküche. Die Leiter verschlagen das Essen und waren nach dem Essen so satt, dass erst einmal alle einen Mittagsschlaf brauchten.
Und dann ging die Action, nach einer kurzen Einführung, richtig los.

Mit selbstgebauten Schürfpfannen und Pinzette bewaffnet, machte man sich auf an den Klondike. Es wurde wie verrückt Gold gewaschen. So konnte sich jeder mindestens ein Goldflake sichern. 

Das meiste des gefundenen Goldes wurde zur Sicherheit auf die Bank gebracht. Dazu musste man sich jedoch erst mal ein Konto anlege.

 Angeblich wurden sogar einige fingernagelgrosse Nuggets eingereicht. Es scheint mir eine weise Entscheidung zu sein, dass Gold dem Bänker anzuvertrauen. Er scheint mir sehr vertrauenswürdig und kompetent. Auch ich habe mein ganzes Vermögen in die Bank eingezahlt.

Überfordert von dem neuen Reichtum, gab es auch schon erste Kinder, die ihr ganzes Vermögen im Glückspiel wieder verloren.

Unerwarteterweise vertragen sich Gold und Nugget wieder ausgezeichnet. Ich hätte schwören können, dass sich die beiden in einem Duell erschiessen. Aber nach einem Input zum Thema Gerechtigkeit und Fairness, konnten sich die beiden wieder vergeben.

Der Sarasani steht noch, der Sturm am Abend zuvor hat keine sichtbaren Schäden verursacht. Vorschriftsgemäss wurden die Seile auch wieder korrekt nachgespannt.

Ich habe beschlossen, hier am Klondike zu bleiben, denn auch mich hat das Goldfieber gepackt.

Cooper- Pinkerton Versicherungen

Neue Schürfmethoden

Dritter Report  - Dienstag 13. Juli

Da spätestens seit gestern alle Bewohner der Stadt dem Goldfieber verfallen sind, hat sich nun auch der Dorfalchemist Aurum Lapis eingeschaltet. Er hat eine neue Methode entwickelt, um das Gold effizienter aus dem Klondike zu waschen.

Die Waschanlagen an sich sind nicht sehr komplex. Da aber anscheinend viele nicht genau wussten, wie man Hammer, Säge und Bohrmaschine bedient, gab es erst mal ein Crashkurs. Und natürlich musste auch das notwendige Geld für den Bau erspielt werden.

Am Mittag standen dann aber tatsächlich zwei funktionsfähige Waschanlagen auf dem Platz. Nach einer feinen Stärkung wurden die Anlagen wieder demontiert und an den Klondike transportiert.
Kaum montiert und noch nicht getestet, wurden wir abrupt unterbrochen. Eine Archäologin hat eine antike Vase gefunden. Genau an der Stelle, wo das ganze Gold liegt. Und da sie eine amtliche Verfügung hatte, blieb uns nichts übrig, als das Schürfen vorerst einzustellen.


Die Archäologin gestattete uns aber, dass wir den Sand in Eimer abfüllen können, und diese durften wir dann auf dem Platz durchsuchen. Selbstverständlich wollte jeder möglichst viele solche Eimer für sich, deshalb musste die Situation in einem weiteren Geländespiel geklärt werden.

Gegen den Abend gab die Archäologin enttäuscht die Stelle wieder frei. Anscheinend gibt es keine weiteren antike Gegenstände an der Stelle.

Ich habe die Vase untersucht und sie scheint wertvoll zu sein. Ich konnte die Archäologin davon überzeugen, die Vase über uns zu versichern.

Das Wetter war heute teilweise etwas launisch. Der Sarasani scheint nicht an allen Stellen gleich dicht. Bitte klärt ab, ob unsere Versicherungspolice allfällige Wasserschäden abdeckt.

Beeindruckt bin ich von der Stimmung im Dorf. Vielleicht ist es das Goldfieber, aber alle Gesichter, die ich sehe, strahlen, obwohl das Wetter teilweise wirklich nicht das beste war. Dafür genoss ich die Sonnenstrahlen am Abend umso mehr.

Cooper- Pinkerton Versicherungen

Vergiftung

Vierter Report  - Mittwoch 14. Juli

Als ich heute Morgen in den Spiegel blickte, hatte ich den Schock meines Lebens. Im ganzen Gesicht hatte ich rote Punkte. Und wäre das nicht schon schlimm genug, sind mir sogar sämtliche Barthaare ausgefallen.

Beim Morgenessen im Saloon bemerkte ich, dass ich nicht der Einzige mit dem Problem war. Alle hatten Punkte im Gesicht, sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen. Und alle Männer haben ihren Bart verloren! Ausser beim Alchemisten. Er hatte seinen Bart noch, dafür ist ihm sämtliches Kopfhaar ausgefallen.

Zum Glück konnte unsere Krankenschwester in Zusammenarbeit mit dem Alchemisten, das Problem schnell lokalisieren. Im Yukon, den wir auch als Trinkwasserquelle verwenden, war ein hoher Quecksilberanteil.
Quecksilber, so habe ich in den letzten Tagen durch die Zeitung erfahren, hilft enorm beim Goldwaschen. Aber da die Gesundheitsrisiken bekannt sind, ist es strengstens verboten. Der Fall war schnell klar, jemand aus unseren Kreisen verwendet Quecksilber.
Nach einer kurzen Volkszählung viel dem Sheriff auf, dass der Schmid verschwunden war. Deshalb machten wir uns auf, um ihn einzufangen und zu verhören.

Es führen zwei Wege raus aus unserer Stadt. Deshalb teilten wir uns auf. Die jüngeren zogen gegen Westen, die älteren gegen Norden. Ich schloss mich den jüngeren an, was sich als richtig erwies. 

Denn schon nach wenigen Stunden sind wir auf den Schmidt gestossen und konnten ihn festnehmen.

Am Abend trafen wir uns an einer vereinbarten Stelle wieder mit den Älteren. Der Schmidt gestand sofort, dass er Quecksilber verwendete. Er war jedoch nur aufgebrochen, um das Heilmittel zu besorgen. Ausserdem gestand er, dass er noch Komplizen hat, getraute sich jedoch nicht deren Namen zu nennen.

Deshalb beschloss der Sheriff, dass wir uns nochmals auftrennen. Die jüngeren holen das Heilmittel und kehren dann auf den Lagerplatz zurück. Die älteren übernachten beim Treffpunkt in Biwaks und machen sich morgen auf die Suche nach den Komplizen.

Das Heilmittel wurde zum glück gefunden und von den jüngeren auch gleich eingenommen. Auch ich nahm die Medizin bereits zu mir. Ich hoffe, dass ich morgen wieder mit meinem Bart aufwache.

Bezüglich der Versicherung des Sarasins empfehle ich, die Police möglichst bald zu kündigen. Der Sarasani stand heute den ganzen Tag lang unbewacht. Indianer hätten ihn problemlos anzünden oder die Blachen entwenden können.


Cooper- Pinkerton Versicherungen

Das Gerichtsverfahren

Fünfter Report  - Donnerstag 15. Juli

Als ich heute Morgen aufwachte, fühlte ich mich wieder fit. Mein Bart war leider nicht nachgewachsen, so gut ist der Heiltrank anscheinend nicht.

Am Mittag sind auch die Jungschärler in unsere Stadt zurückgekehrt, völlig erschöpft aber voller Tatendrang. Im Schlepptau hatten sie den Kopf der Quecksilberbande. Zuerst wurde allen Jungschärlern der Heiltrank verabreicht.

Kurz darauf begann eine chaotische Verhandlung, ob wir den richtigen erwischt haben. Die Verhandlung wurde jedoch nach kurzen abgebrochen, da die Verteidigung wie auch die Anklage schlecht vorbereitet waren. Während sich die Verfahrensbeteiligten Intensive auf die Verhandlung vorbereiteten, relaxten die Kinder und erholten sich von der abenteuerlichen Jagd.


Am Abend konnte dann die Verhandlung vorgesetzt werden. Sie war so komplex und langwierig, dass ich das Protokoll angehängt habe. Nur so viel, der Quecksilbernutzer wurde schuldig gesprochen und seine Strafe ist das Kahlrasieren des Kopfes sowie das Entfernen der Augenbrauen. Auge um Auge, Zahn um Zahn.

Nach einem eindrücklichen Input änderte sich jedoch die Meinung des Sheriffs und der Kinder. Wir haben gelernt, dass wir siebenmalsiebenmal vergeben sollen. So entschieden wir uns, Ihm zu vergeben.

Aufgrund eines unerwarteten Goldfundes muss ich leider mitteilen,  dass ich hiermit kündige und in Frührente gehe.

Cooper- Erfolgreicher Goldsucher


Anhang 1: Gerichtsverhandlung [18min]

Das Ende des Goldfiebers

Fünfter Report  - Freitag 16. Juli

Hallo Chef, ich habe ein Problem… Oder besser gesagt zwei. Meine Kündigung im letzten Report hat unerwartet hohe Wellen geschlagen. Wie ich erfahren musste, waren meine Berichte nicht ganz so vertraulich, wie ich dachte. Anscheinend haben um die 100 Leute meine Nachrichten abgefangen.

Ausserdem war meine Kündigung leider etwas voreilig. Wie ich heute erfahren musste, war all mein Gold auf der Bank gefälscht. Hier am Klondike gilt noch das Gesetz des Stärkeren. Und die Gesetzeshüter kommen nicht nach mit dem Wegsperren der Verbrecher.

Deshalb musste das Aufdecken des Goldfälschers von den Kindern erledigt werden. Sie mussten Hinweise sammeln, um schlussendlich alle bis auf den Bänker auszuschliessen. Der Bänker war geständig und musste zur Strafe den Abwasch allein machen.

Da damit wieder Ruhe am Klondike eingekehrt ist, wurde am Abend ein Fest gefeiert. Die Kinder unterhielten die Stadt mit Liedvorträgen, Clownseinlagen und Tanz. Auch ein Apero wurde von den Kindern vorbereitet.

Man merkt, dass das Goldfieber nachlässt - vielleicht auch wegen des Heilmittels. Immer mehr wollen die Stadt in den nächsten Tagen verlassen und ihr Glück woanders suchen oder zurück in ihre Heimat kehren.

Wie ich ausserdem erfahren musste, wird auch der Sarasani in den nächsten Tagen abgerissen. Deshalb werde auch ich in den nächsten Tagen die Rückreise antreten.Mit im Gepäck habe ich die antike Vase, welche die Archäologin gefunden hatte, damit sie in New York versteigert werden kann.

In Folge dessen, ist dies mein letzter Report vom Klondike. Falls dieser Report wie die letzten abgefangen wird, verabschiede ich mich von meiner Leserschaft.

Cooper

KLONDIKE DAILY

Auf dem Lagerplatz erscheint auch täglich eine Zeitung. Eigentlich nur für Leute am Klondike gedacht. Aber vielleicht auch für andere amüsant. 
Geschrieben meist nach Mitternacht.

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