Das erinnert mich an den legendären König von Töle, der zur Zeit meines Urgrossvaters Eldingir lebte. Auch von diesem König konnten viele Wikinger lernen. Er war berühmt für seine Ideen, seinen Grossmut und seine ungebremste Feierlaune. Dazu war er einer der erfolgreichsten Wikinger mit so viel Geld wie kein anderer... aber ich schweife ab.
Und Übrigens: In Flake bezahlt man mit Wikingermünzen. Eine Mahlzeit kostet eine Silbermünze und Halvar gab jedem neuen Dorfbewohner grosszügig ein kleines Startkapital.
Nach einer Nacht voller Sterne erwacht Flake und seine rund 70 Bewohner zum Leben. Es ist heute nicht irgendein Montag, es ist der Handelsmontag, die Händler sind unterwegs. Für Dorfoberhaupt Halvar ist von Anfang an klar, es muss eine Gallionsfigur her. Ein Wikinger ist nur dann komplett, wenn er eine repräsentative Gallionsfigur besitzt. Diese Meinung teilt Ylva keineswegs. Eine Ziege soll es sein, diese sei nicht nur nützlicher als eine Gallionsfigur, sondern auch noch süss. Halvar lässt sich jedoch von seinem Plan so einfach nicht abbringen.
Dies erinnert mich an die Gallionsfigur meines Grossvaters Eldingor. Dieser besass ein über die Meere hin bekanntes und gefürchtetes Schiff mit legendärer Gallionsfigur. Damit schlug er so manche Schlacht und zu seinem Pech kreuzten auch die Kinder des legendären Königs von Töle seine Wege. Neben seiner Feierlaune hatte dieser König auch 13 Kindern, von denen nur eines seinem frohen Naturell entsprach. Bis heute terrorisieren noch viele Nachkommen der bösen 12 Kinder des Königs von Töle die Welt der Wikinger. Aber ich schweife ab.
Und Übrigens: Am Sonntagabend haben 10 Wikinger ihren Mut unter Beweis gestellt und wurden heute auf ihren neuen Jungscharnamen getauft.
Dies erinnert mich an das 13. Kind vom König von Töle. Dieses wurde zwar nicht verbannt, verbrachte sein Leben aber trotzdem heimatlos. Als einzig ehrliches Kind des Königs war es den andern 12 ein Dorn im Auge. Es verstand sich jedoch darauf versteckt zu bleibe, denn weder mein Grossvater noch mein Vater trafen je einen direkten Nachkommen dieses verschollenen 13. Kindes. Aber ich schweife ab.
Und Übrigens: Auch heute durften die kleinen und grossen Wikinger wieder auf die 10 Meter hohe Plattform auf dem Sarasani. Gut gesichert wagten heute 9 von ihnen den Aufstieg über die lange Leiter.
Am Nachmittag stand der Spass ganz im Vordergrund. Wickie liess als Dorfoberhaupt ad Interim den Wikingern viele Freiheiten. Jeder durfte seinen Wünschen nachgehen und so wurden Specksteine geschliffen, Schmuck hergestellt und Brot gebacken. Aber auch abenteuerliches, wie die Technik des Feuermachens oder der Flossbau wurden mit viel Eifer erlernt. Schliesslich sah Halvar ein, dass er Wickie nicht immer fair behandelt hatte und entschuldigte sich bei seinem Sohn.
Das erinnert mich an die Schätze des legendären Königs von Töle, den meine aufmerksamen Leser bereits kennen. Sein grösster Schatz ist bis heute verschollen. Die Legende besagt, dass nur das 13. Kind den Ort des Schatzes kennt. Da die Nachkommen des 13. Kindes jedoch schon seit Generationen nicht mehr im Land gesehen wurden, blieben auch jedwede Hinweise auf den Schatz nicht mehr als Gerüchte. Aber ich schweife ab.
Nach einer intensiven Verfolgungsjagd fanden die verdutzten Verfolger nicht nur Ylvi, sondern auch den Weg zum legendären Schatz des Königs von Töle. Der Schatz muss jedoch bis morgen warten, denn zuerst werden die 7. Klässler losgeschickt um den schrecklichen Sven aufzuhalten, der den Standort des Schatzes auch kennt. Auf alle anderen Wikinger wartet eine schöne Nacht unter den Sternen.
Und Übrigens: Nur die härtesten Wikinger wagten sich heute ins 14.7° kalte Wasser, nahe unseres Nachtlagers. Erwähnenswert bleibt, dass mehr Ameisli als Jungschärler dies wagten.
Und Übrigens: Die Nacht auf heute war für viele Wikinger die erste unter freiem Himmel. Die herrlichen Sterne und die ländliche Idylle boten dafür den perfekten Rahmen.
Zurück im Dorf benötigte die Übersetzung ihre Zeit. Deshalb schlug Wickie vor, das Melken der Ziegen spielerisch zu erlernen. In einem intensiven und hochspannenden Spiel im Wald kämpften die Wikinger um die Ehre des besten Melkers. Nach dem Spiel kehrte wieder Ruhe ein in Flake, bei Spiel und Spass im Dorf und im nahen Teich erholte sich die gesamte Gemeinschaft vom aufregenden Tag.
Nach dem Abendessen begaben sich die Wikinger in die Dorfhalle, auch Sarasani genannt, und sangen Lieder und hörten zu, was Snøke und Faxe zu sagen hatten. Danach wurde voller Inbrunst das „Gute Nacht Lied“ gesungen, was aber noch nicht bedeutete das Ruhe im Dorf einkehrte. Erst nach einiger Zeit verschwanden immer mehr der Wikinger in ihren Zelten und Halvar und sein enges Gefolge trafen sich auf letzte Vorbereitungen für den nächsten Tag. Auch ein Wikinger benötigt ab und zu Planung.
Es handelte sich jedoch keineswegs um einen herkömmlichen Schatz mit Silber, Gold und Diamanten. Der König von Töle hat den glücklichen Findern etwas viel wertvolleres hinterlassen. Es war nämlich eine Anleitung für das beste Fest der Welt. Diese Nachricht kam besonders für Halvar unerwartet, der lieber Münzen und Edelsteine gehabt hätte.
Und Übrigens: Das Essen in Flake war stets sensationell und kein Wikinger beschwerte sich bisher über einen knurrenden Magen. An dieser Stelle ist der Kantinenmannschaft ein herzliches Dankeschön auszusprechen.
Das Geld war somit da, die Wikinger auch, für ein Fest fehlte nur noch das Festessen. Dieses wurde nach alter Wikingerart über dem Feuer selbst gekocht und verspiesen. Auch ein richtiger Festakt durfte natürlich nicht fehlen. Mit Feuershow, Pianokonzert, Blackstories, Scherzfragen und zwei Komikern bot das Fest für jeden Geschmack etwas. Am grossen Lagerfeuer liessen die glücklichen Wikinger den Tag schliesslich ausklingen.